Maßstäbe setzen

Die Berliner BigRep GmbH baut nicht nur die größten seriengefertigten FFF-Maschinen der Welt, sondern entwickelt zusammen mit der niederländischen TNO ein Endlos-AM-System, das die industrielle Herstellung additiv gefertigter Teile auf ein ganz neues Niveau heben soll.

Die Botschaft ist klar, die BigRep CEO René Gurka in den Raum stellt: „Wer heute in der industriellen Additiven Fertigung mitspielen möchte, der muss in der Lage sein, seine Systeme zu automatisieren und so offen zu halten, dass der Anwender seine Expertise im System abbilden kann.“

Weiterlesen (X-technik - ADDITIVE FERTIGUNG, Mai 2017)

E-Paper oder PDF

Ersatzteile aus dem 3D-Drucker kommen bald aus Kreuzberg

Weil es für Loks und Waggons oft keine Ersatzteile mehr gibt, geht der Konzern neue Wege bei der Beschaffung - und setzt auf Berlin.

Die Deutsche Bahn hat ja nicht unbedingt den Ruf, bei den modernen Technologien ganz vorn zu sein. Erst am Wochenende erntete das bundeseigene Unternehmen viel Spott und Häme, weil infolge der weltweiten Cyberattacke zahlreiche elektronische Anzeigetafeln ausgefallen sind. In einem Bahnhof behalfen sich Bahn-Mitarbeiter gar mit der guten alten Schiefertafel, um die Reisenden über Abfahrt und Ziel des nächsten Zuges zu informieren.

Trotz solch böser Pannen sieht sich die Bahn auf dem Weg in ein neues Technik-Zeitalter. Etwa auf dem Gebiet der Wartung geht das Traditionsunternehmen inzwischen völlig neue Wege. So sollen Ersatzteile für Lokomotiven und Wagen künftig verstärkt mithilfe der 3-D-Drucktechnik hergestellt werden. Die 3-D-Drucker sind computergesteuerte Maschinen, die nach einer Modellvorlage Teile aus Kunststoff oder Metall fertigen, indem sie hauchdünne Materialschichten in Tausenden Arbeitsschritten auftragen und miteinander verschmelzen.

Laut Bahn sind im Vorjahr bereits rund 60 unterschiedliche Bauteile in einer Zahl von 1000 Stück mit diesem innovativen Verfahren hergestellt worden, bis Ende 2018 soll sich die Zahl auf 15.000 Stück erhöhen. Das Produktionsspektrum reicht dabei vom einfachen Haken aus Plastik bis zu einem aus Titan gefertigten Klemmenkasten, der Kabel an einem ICE-Motor schützt.

Weiterlesen (Berliner Morgenpost)

Druck dein Billy-Regal doch einfach selbst aus

René Gurka ist beruflich schon viel herumgekommen. Als Jurastudent hat er sich versucht, später als Unternehmer im Mobilfunkbereich. Auch als Berliner Wirtschaftsförderer, als Außenhandelslobbyist in Atlanta und als Gründer einer Beteiligungsfirma war er bereits unterwegs. Jetzt sitzt der 44-Jährige auf einer Fabriketage in Berlin-Kreuzberg und entwirft Geschäftsmodelle, die mit 3-D-Druck zu tun haben. Zum Beispiel für das Möbelhaus Ikea, das nach Gurkas Vision bald keine großen Lager mehr benötigt, weil sich Ikea-Kunden ihre Wohnwelt-Träume irgendwann ausdrucken lassen. "Schauen Sie mal", sagt Gurka. "Diesen Hocker hier haben wir schon komplett gedruckt."

Groß denken, groß drucken. Gurka ist jetzt Geschäftsführer von Big Rep, einem Start-up, das den weltweit größten, serienmäßig verfügbaren 3-D-Drucker entwickelt und nun schon seine dritte Generation aufgelegt hat. Dabei wurde das Unternehmen erst 2014 gegründet, Gurka gehörte zu den ersten Kapitalgebern. Dass er nun komplett bei Big Rep eingestiegen ist, hat etwas mit seinem Wunsch zu tun, sich endlich direkt mit der Entwicklung und Fertigung eines handfesten Produkts zu beschäftigen. Mehr noch aber hat er die Hoffnung, geschäftlich von einer technologischen Entwicklung zu profitieren, die Fachleute als "dritte industrielle Revolution" bezeichnen. Welchen Einfluss die 3-D-Fertigungstechnik einmal auf den Alltag haben wird, dies kann aber auch Gurka nur erahnen. "Der 3-D-Druck wird zum Massenphänomen", da ist er sich sicher.

Weiterlesen (Süddeutsche Zeitung)

Cookie Consent mit Real Cookie Banner