Weil es für Loks und Waggons oft keine Ersatzteile mehr gibt, geht der Konzern neue Wege bei der Beschaffung - und setzt auf Berlin.
Die Deutsche Bahn hat ja nicht unbedingt den Ruf, bei den modernen Technologien ganz vorn zu sein. Erst am Wochenende erntete das bundeseigene Unternehmen viel Spott und Häme, weil infolge der weltweiten Cyberattacke zahlreiche elektronische Anzeigetafeln ausgefallen sind. In einem Bahnhof behalfen sich Bahn-Mitarbeiter gar mit der guten alten Schiefertafel, um die Reisenden über Abfahrt und Ziel des nächsten Zuges zu informieren.
Trotz solch böser Pannen sieht sich die Bahn auf dem Weg in ein neues Technik-Zeitalter. Etwa auf dem Gebiet der Wartung geht das Traditionsunternehmen inzwischen völlig neue Wege. So sollen Ersatzteile für Lokomotiven und Wagen künftig verstärkt mithilfe der 3-D-Drucktechnik hergestellt werden. Die 3-D-Drucker sind computergesteuerte Maschinen, die nach einer Modellvorlage Teile aus Kunststoff oder Metall fertigen, indem sie hauchdünne Materialschichten in Tausenden Arbeitsschritten auftragen und miteinander verschmelzen.
Laut Bahn sind im Vorjahr bereits rund 60 unterschiedliche Bauteile in einer Zahl von 1000 Stück mit diesem innovativen Verfahren hergestellt worden, bis Ende 2018 soll sich die Zahl auf 15.000 Stück erhöhen. Das Produktionsspektrum reicht dabei vom einfachen Haken aus Plastik bis zu einem aus Titan gefertigten Klemmenkasten, der Kabel an einem ICE-Motor schützt.
Weiterlesen (Berliner Morgenpost)