Druck dein Billy-Regal doch einfach selbst aus

René Gurka ist beruflich schon viel herumgekommen. Als Jurastudent hat er sich versucht, später als Unternehmer im Mobilfunkbereich. Auch als Berliner Wirtschaftsförderer, als Außenhandelslobbyist in Atlanta und als Gründer einer Beteiligungsfirma war er bereits unterwegs. Jetzt sitzt der 44-Jährige auf einer Fabriketage in Berlin-Kreuzberg und entwirft Geschäftsmodelle, die mit 3-D-Druck zu tun haben. Zum Beispiel für das Möbelhaus Ikea, das nach Gurkas Vision bald keine großen Lager mehr benötigt, weil sich Ikea-Kunden ihre Wohnwelt-Träume irgendwann ausdrucken lassen. "Schauen Sie mal", sagt Gurka. "Diesen Hocker hier haben wir schon komplett gedruckt."

Groß denken, groß drucken. Gurka ist jetzt Geschäftsführer von Big Rep, einem Start-up, das den weltweit größten, serienmäßig verfügbaren 3-D-Drucker entwickelt und nun schon seine dritte Generation aufgelegt hat. Dabei wurde das Unternehmen erst 2014 gegründet, Gurka gehörte zu den ersten Kapitalgebern. Dass er nun komplett bei Big Rep eingestiegen ist, hat etwas mit seinem Wunsch zu tun, sich endlich direkt mit der Entwicklung und Fertigung eines handfesten Produkts zu beschäftigen. Mehr noch aber hat er die Hoffnung, geschäftlich von einer technologischen Entwicklung zu profitieren, die Fachleute als "dritte industrielle Revolution" bezeichnen. Welchen Einfluss die 3-D-Fertigungstechnik einmal auf den Alltag haben wird, dies kann aber auch Gurka nur erahnen. "Der 3-D-Druck wird zum Massenphänomen", da ist er sich sicher.

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