BigRep heizt mit der Übernahme von HAGE3D den 3D-Druck-Markt an

Reinhard Festag (Geschäftsführer, BigRep), Matthias Katschnig (CTO, HAGE3D), Sven Thate (Geschäftsführer, BigRep) und Thomas Janics (CEO, HAGE3D) auf der Formnext 2023.

In unserem Bestreben, außergewöhnliche Technologien und Lösungen für die Additive Fertigung anzubieten und unsere Fähigkeiten zu erweitern, markiert der heutige Tag einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte von BigRep, da wir die Übernahme von HAGE3D bekannt geben. Diese Partnerschaft ist ein großer Schritt in die Richtung unserer Vision, ein umfassendes Ökosystem für eine Reihe von Niedrig- bis Hochtemperaturanwendungen zu werden, das ein Powerhouse an Innovationen und Möglichkeiten bietet.

Die Zusammenarbeit mit HAGE3D wird neue Möglichkeiten im Bereich des industriellen 3D-Drucks erschließen. Gemeinsam bieten wir ein umfassendes Portfolio an industriellen 3D-Druckern mit einem Bauvolumen von bis zu einem Kubikmeter und der Möglichkeit, eine breite Palette an leistungsstarken, technischen Thermoplasten in Niedrig-, Mittel- und Hochtemperatur-Baukammern einzusetzen.

Neuordnung der AM-Landschaft

HAGE3D, bekannt für seine Hochtemperatur-3D-Drucker und seine offene AM-Plattform, wird BigRep in die Lage versetzen, ein komplettes Spektrum an Nieder- bis Hochtemperaturlösungen anzubieten. Die Übernahme basiert auf umfangreichen technologischen Synergien, datengesteuerten Innovationen, außergewöhnlichen Kundenerfahrungen und einem ehrgeizigen Expansionsplan, der die Position von BigRep in der Branche weiter stärkt und die Marktreichweite erweitert.

Die Collabosphere, eine 3D-gedruckte Demonstration der vereinten Kräfte von BigRep und HAGE3D mit einer breiten Palette von Materialien beider Unternehmen.
Die Collabosphere, eine 3D-gedruckte Demonstration der vereinten Kräfte von BigRep und HAGE3D mit einer breiten Palette von Materialien beider Unternehmen.

Die Akquisition verändert bestehende Möglichkeiten

Beide Unternehmen konzentrieren sich auf die Entwicklung intelligenter FFF-Technologien, die die Produktion komplexer, großformatiger Funktionsteile für Hersteller weltweit zugänglich machen.

Dr.-Ing. Sven Thate, Geschäftsführer der BigRep GmbH, äußerte sich begeistert über den Zusammenschluss und betonte, dass BigRep damit gut positioniert ist, da der AM-Markt, getrieben durch Megatrends wie Digitalisierung und Dezentralisierung der Fertigung, weiterhin dynamisch wächst und BigRep mit HAGE3D gut aufgestellt ist, um diese Chancen zu nutzen.

"Für unsere weltweiten Kunden werden wir durch diese Akquisition zum örtlichen Anbieter offener industrieller AM-Lösungen über alle Temperaturstufen hinweg und eröffnen ihnen grenzenlose Materialoptionen. Gemeinsam, mit derselben Einstellung zu kundenorientierter, datengetriebener Innovation, planen wir, einen europäischen Marktführer zu bilden, der die Grenzen dessen, was mit FFF möglich ist, verschiebt."

BigRep PRO and BigRep SHIELD
BigRep PRO und BigRep SHIELD
HAGE3D MEX ONE
HAGE3D MEX ONE

Thomas Janics, Geschäftsführer von HAGE3D, betonte die globalen Wachstumschancen, die sich durch die Hochtemperatur-FFF-Plattformen von HAGE3D ergeben, die das Materialportfolio und die großformatigen AM-Lösungen von BigRep erweitern. In Ergänzung zu den aktuellen Niedertemperatur- und energieeffizienten Großformat-AM-Plattformen wird dies ein breites Spektrum an neuen Anwendungen und Märkten eröffnen.

Thomas Janics, Geschäftsführer von HAGE3D, erklärt:

“Mit BigRep haben wir einen perfekten Partner gefunden, um die attraktiven globalen Wachstumschancen im industriellen AM-Bereich zu beschleunigen. Während unser Fokus bisher auf den deutschsprachigen Märkten lag, können wir unsere Produkte nun über das BigRep-Vertriebsnetz weltweit anbieten und Graz neben den BigRep-Zentren in Berlin, Boston, Shanghai und Singapur auf die Karte der Technologiezentren setzen. Das ist eine Win-Win-Situation für Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Daher freuen wir uns gemeinsam auf eine innovative, einzigartige und erfolgreiche Zukunft.”

Collabosphere and team at formnext 2023

Innovationen mit vereinten Kräften

Mit mehr als 1.000 großformatigen 3D-Druckern, die bereits in zahlreichen Industriebranchen im Einsatz sind, hat sich BigRep mit seiner Expertise im Bereich der Fused Filament Fabrication (FFF) in großem Maßstab einen Namen gemacht. Die in Deutschland entwickelten 3D-Drucker ermöglichen es Ingenieuren, Designern und Herstellern - von Start-ups bis hin zu Fortune-100-Unternehmen - den Übergang vom Prototyping zur Produktion zu beschleunigen und so sicherzustellen, dass ihre Produkte zeitnah auf den Markt kommen.

Auf der anderen Seite ist HAGE3D ein fortschrittliches Maschinenbauunternehmen mit 40 Jahren Erfahrung im Sondermaschinenbau. Ihre hochmodernen großformatigen Mittel- und Hochtemperatur-3D-Drucksysteme sind bekannt für ihre Präzision und Zuverlässigkeit. Die in Österreich vollständig aus Komponenten in Industriequalität gefertigten Maschinen arbeiten in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungen zuverlässig.

Durch die Verbindung mit HAGE3D ist BigRep in der Lage, Innovationen voranzutreiben und Fertigungsverfahren neu zu definieren. Diese Integration wird durch ein vollständig integriertes, offenes AM-Geschäftsmodell untermauert, das den Anwendern eine umfassende Lösung bereitstellt.

Durch die Zusammenarbeit von BigRep und HAGE3D werden wir die Grenzen dessen, was mit der FFF-Technologie möglich ist, weiter verschieben und eine Welt der Möglichkeiten in der großformatigen, offenen additiven Fertigung erschließen.

Weitere Informationen finden Sie unter https://bigrep.com/press-media/

About the author:

Natasha Mathew <a style="color: #0077b5" href="https://www.linkedin.com/in/natasha-mathew/" target="_blank" rel="noopener"><i class="fab fa-linkedin"></i></a>

Natasha Mathew

Copywriter

Natasha Mathew enjoys trying new things and one of them she’s currently obsessed with is 3D printing. Her passion for explaining complex concepts in simple terms and her knack for storytelling led her to be a writer. In her 7 years of experience, she has covered just about any topic under the sun. When she’s not carefully weighing her words, she’s reading, crafting, spinning, and adventuring. And when asked about herself, she writes in the third person.

CDM:Studio erwecken mit Hilfe des BigRep ONE Haie zum Leben

CDM Studio Shark Model

Verbesserung des traditionellen Formenbaus durch additive Fertigung.

Jason Kongchouy und CDM:Studio, sein Team von Modellbauern in Perth, haben mit ihren Dinosauriermodellen die Vergangenheit für das Western Australian Museum zum Leben erweckt. Doch gibt es noch viel ältere Wesen als die Dinosaurier: Haie, oder, auf Englisch:  Sharks! So heißt auch die neueste Ausstellung im Australian Museum in Sydney, die Besucher in die Welt dieser 190 Millionen Jahre alten Urzeitmonster eintauchen lässt. Das Team von CDM:Studio wurde aufgrund seier Expertise, Erfahrung und hervorragenden Fähigkeit, historische Tiere zum Leben zu erwecken, mit dieser Aufgabe betraut.

Traditionell werden große Modelle in einem langwierigen und aufwändigen Prozess aus Ton hergestellt. Hier bietet der BigRep ONE die perfekte Lösung: er ermöglicht eine schnelle Prototypenentwicklung und schnellen Druck, und verkürzt auf diese Weise erheblich die Produktionszeiten. Wir sprachen mit Jason Kongchouy, dem Studio Manager und Senior Fabricator bei CDM:Studio über sein Projekt, über die Herausforderung, Haie mit minimalen Referenzen nachzubilden, und über die Materialien, die er verwendet hat.

Was ist und was macht CDM:Studio?

CDM:Studio ist unser Modellierstudio in Perth, Westaustralien. Wir produzieren Objekte und arbeiten an kreativen Projekten, die Andere nicht umsetzen könnten. Unsere Dienstleistungen werden hauptsächlich von Museen, Bauunternehmen, Architekt*innen und Designer*innen genutzt. Für unsere Kund*innen produzieren wir Gegenstände auf unserem BigRep ONE, auf SLA-Maschinen und auf einer fünfachsigen CNC-Maschine. Zudem haben wir umfangreiche Kenntnisse in der Herstellung von Formen und Modellen. Wir machen mehr als nur 3D-Druck, aber er hilft uns, diese Probleme für Andere zu lösen.

"Wir hatten also viele komplizierte Aufgaben, und es hätte deutlich länger gedauert, wenn uns der 3D-Drucker nicht entlastet hätte."

Welche Probleme löst der 3D-Druck für Euch? 

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir unsere Objekte jetzt digital in einem 3D-Modellierprogramm namens ZBrush entwerfen. Wir arbeiten immer häufiger mit Museen zusammen, für die wir Teile eins-zu-eins additiv fertigen. Dann bearbeiten wir die Teile mit allen möglichen Techniken und Methoden, weil Kunden nicht einfach additiv gefertigte Gegenstände kaufen. Es sind keine Produkte für Endverbraucher. Für uns ist das Drucken nur ein Teil der Pipeline. Wir haben ja vor dem Interview darüber gesprochen, dass Spezialeffekte mit ähnlichen Modellen kreiert werden. Da wurde früher alles mühsam in monatelanger Arbeit aus Ton und Glasfaser hergestellt. Jetzt gibt es stattdessen einen einzelnen 3D-Modellierer, und eine Maschine, die rund um die Uhr arbeitet und uns die ganze körperliche Arbeit abnimmt. Und in unserer Branche gibt es viel körperliche Arbeit, was einfach erschöpfend ist. Dazu kommt, dass der kreative Output im Verlauf des Projekts abnehmen kann. Nach sechs Wochen fallt das Level ziemlich ab. Bei einer 3D-Datei ist es dagegen so: wir slicen etwas und schicken es an den BigRep, und das ist genau das, was rauskommt. Ich denke, dem Museum gefällt das auch. Viele unserer Objekte müssen geprüft und abgenommen werden. Wir können also die 3D-Datei an die Wissenschaftler*innen schicken, und die können sie wiederum von Expert*innen auf der ganzen Welt prüfen lassen.

CDM: Studio

Ist ein Hai einfacher zu entwerfen als ein Dinosaurier? Schließlich existieren Haie heute noch... 

Ja, absolut, aber auch da gibt es Herausforderungen, die wir meistern müssen. Alle von uns hergestellten Haie sind in diesem Teil Australiens heimisch. Es gab also Proben und Zähne und Fotos. Allerdings gibt es das interessante Problem, dass niemand einen Hai aus dem perfekten Winkel fotografiert. Man braucht deshalb ein gutes Verständnis für Anatomie, um die richtigen Proportionen abzuleiten. Die perfekte Form ist also gar nicht so leicht zu finden. In der Ausstellung gibt es zum Beispiel einen prähistorischen Vorfahren der Haie, den sogenannten Helicoprion. Außer einer fossilen Zahnspirale konnten wir nichts dazu finden. Aber unser Modell bildet den neuesten wissenschaftlichen Stand zu diesem Wesen ab. Dann gibt es noch einen Hai, der tief im Ozean lebt, und von dem es unglaublich wenige Fotos auf der Welt gibt. Wir hatten also kaum Referenzen, aber es war trotzdem spannend, das Ganze in einem physikalischen Modell zu realisieren.

"Wir machen mehr als nur 3D-Druck, aber er hilft uns, diese Probleme für Andere zu lösen."

Wie viel Zeit spart Ihr, wenn Ihr Eure Modelle additiv fertigt statt mit Ton?

Wenn man sich ausschließlich auf ein Modell konzentrieren würde, könnte man einen Hai wie den Weißen Hai oder den Helicoprion in ungefähr sechs Wochen drucken. Wirtschaftlich gesehen bräuchte man mit dem konventionellen tonbasierten Produktionsprozess vier bis fünf Monate für das gleiche Ergebnis. Dank des 3D-Druckers können wir uns um andere Probleme im Projekt kümmern, und die gedruckten Teile dann mit unserem Modellbauwissen weiterbearbeiten: sie zusammenkleben, Oberflächen schleifen und mit Epoxidharz beschichten. Wir hatten also viele komplizierte Aufgaben, und es hätte deutlich länger gedauert, wenn uns der 3D-Drucker nicht entlastet hätte. Er hilft uns, alles zu modernisieren und effizienter zu machen.

Big Rep B

Mit welchem Material druckt Ihr, und warum? 

Für dieses Projekt nutzen wir BigRep PRO HT. Es wurde uns empfohlen, weil es sehr temperaturbeständig ist, und weil es weniger leicht schmilzt oder weich wird als PLA. Wenn die Ausstellung in Sydney vorbei ist, könnte sie möglicherweise nach Amerika oder Europa kommen. Ihr könnt sie also hoffentlich eines Tages besuchen. Die Modelle werden verschifft und vielleicht in superheißen Gegenden wie Arizona ausgestellt werden, und deswegen haben wir ein sehr beständiges Material wie PRO HT gebraucht. Noch dazu haben wir sie mit Epoxidharz und Glasfaser verstärkt, weil sie möglicherweise von Menschen in der Ausstellung angefasst werden.

"Die Modelle werden verschifft und vielleicht in superheißen Gegenden wie Arizona ausgestellt werden, und deswegen haben wir ein sehr beständiges Material wie PRO HT gebraucht."

Irgendwelche letzten Worte zum BigRep PRO oder Ideen für die Zukunft?

Für uns ist der BigRep PRO ein wirklich nützliches Werkzeug. In Sachen Leistung ist der ONE perfekt für uns. Und wir freuen uns schon auf die nächsten spannenden Projekte, die wir mit dem BigRep machen können.

CDM Studio

Möchten Sie wissen, was der BigRep ONE für Ihr Unternehmen tun kann? Erfahren Sie hier mehr über den Großformatdruck.

Hossein Shamloo

Hossein Shamloo

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