Symbiose von Kunst und Technologie durch großformatigen 3D-Druck

Zeitgenössischer US-Künstler Welly Fletcher schlägt mit einer großformatigen mit BigRep ONE gedruckten 3D-Skulptur eine Brücke zu prähistorischer Höhlenkunst.

Vor 40.000 Jahren schnitzte ein in Höhlen lebender Homo sapiens mit primitiven Meißeln und Werkzeug die Skulptur eines Löwenmenschen in einen Stoßzahn aus Elfenbein.

Die vor knapp 100 Jahren in einer süddeutschen Höhle entdeckte Skulptur ist das früheste bekannte Beispiel für die Kunst des Homo sapiens - und führt uns die außergewöhnlichen kognitiven Eigenschaften vor Augen, die es unserer Spezies ermöglicht haben, Gesellschaftsformen, Religionen und Technologien zu entwickeln.

Nachdem der in Albuquerque lebende Künstler Welly Fletcher die prähistorische Skulptur im Ulmer Museum in Deutschland aus erster Hand gesehen hatte, wurde er dazu inspiriert, eine Skulptur für seine neueste Ausstellung SLANT in der Richard Levy Gallery in New Mexico zu erschaffen, mit der er die historische Symbiose von Kunst, Technologie und der verwandtschaftlichen Verbundenheit unserer Spezies mit Tieren untersucht.

Erweiterung der Palette um 3D-Druck

Das Herzstück von Fletchers Skulptur „Trans Time“ misst 0,9 × 2,1 × 0,7 m (36 × 86 × 28 Zoll) und ist eine abstrakte Darstellung eines löwenartigen Tieres, das mit dem großformatigen BigRep ONE 3D-Drucker gedruckt wurde.

Das Werk begann als Tonmodell des Künstlers, wurde anschließend digital gescannt und schließlich als 3D-Druckobjekt mit dem BigRep ONE 3D-Drucker des Art Lab der Universität von New Mexico hergestellt.

“Je mehr ich lernte und mit dem 3D-Drucker experimentierte, desto faszinierender wurden die Ergebnisse”

so Fletcher, der an der Universität von New Mexico Bildhauerei und digitale Technologie lehrt.

Trans Time, a large format 3D printed sculpture by Welly Fletcher printed on the BigRep ONE

Als eine Hommage an die Art und Weise, wie die Originalskulptur des Löwenmenschen im Ulmer Museum in Deutschland präsentiert wird, sitzt Fletchers 3D-gedruckte Tierkopfskulptur stolz auf dem Umriss eines Tierskeletts aus Stahl, das wiederum auf einem plasmageschnittenen Stahlsockel befestigt ist.

Die orangefarbene Skulptur ist in ihren Dimensionen sowohl visuell als auch physisch beeindruckend. Fletchers bewusste Wahl des Biokunststoffs PLA passte perfekt zum Thema der Ausstellung über die Verwandtschaft zwischen Mensch und Tier und den Widerstand des Körpers gegen die Umweltzerstörung unserer Spezies. Der Verzicht auf Kohlenstoffprozesse und giftige Öle in PLA unterstreicht die Aussagekraft des Kunstwerks und verdeutlicht die komplexe Beziehung unserer Spezies zu unserem Planeten.

“Als ich begann, über die nicht-kohlenstoffbasierten Prozesse von PLA zu lesen, war ich noch mehr von dessen Fähigkeit überzeugt, den Umweltaspekt meiner Arbeit zu betonen”

erklärt Fletcher, der diesen formbaren Biokunststoff vor kurzem in seine Materialpalette aufgenommen hat.

Großformatiger 3D-Druck für überdimensionale Skulpturen

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Fletcher war außerdem bestrebt, die praktischen Vorteile der Einbeziehung des BigRep One Druckers in seinen künstlerischen Prozess hervorzuheben.

Während Künstler und ihre Teams sich üblicherweise mit zahlreichen logistischen Hürden beim Transport und der Montage schwerer Einzelteile konfrontiert sehen, ermöglichte es der BigRep One 3D-Drucker es Fletcher, die gesamte „Trans Time“-Skulptur als ein einheitliches Ganzes zu drucken und so die Komplexität von Produktion und Montage zu minimieren.

Fletcher beschrieb die Erfahrung als prägend und betonte, dass der nahtlose Druck der gesamten Skulptur eine bedeutende Veränderung in seinem künstlerischen Schaffensprozess darstellt.

Während die Originalskulptur aus der Höhle ein Zeugnis für die Vorstellungskraft des frühen Homo sapiens ist, machten die primitiven Werkzeuge dieser Ära ihre Fertigung zu einer komplexen und zeitaufwändigen Aufgabe. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass eine Gruppe von Menschen etwa 400 Stunden für die Ausführung benötigt hätte.

Welly-Fletcher-and-her-sculpture-TRANS-TIME-at-her-exhitbition-SLANT-at-the-Richard-Levy-gallery

Dank BigRep One haben zeitgenössische Künstler nun jedoch die Möglichkeit, mühelos viel größere und komplexere Formen auf Knopfdruck herzustellen - ein Gefühl, das die fortwährende Alchemie des Mediums Skulptur weiter unterstreicht.

„Der 3D-Druck bietet Bildhauern einen großen Vorteil“, merkt Fletcher an. „Er ermöglicht die Herstellung von Objekten, die von Hand einfach nicht machbar sind. Das fertige Objekt vor unseren Augen entstehen zu sehen, hat etwas Magisches an sich.“

Analoge Wurzeln in einer digitalen Welt

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Fletchers Skulptur Trans Time hat eine beruhigende Zirkularität an sich. Einerseits lenken ihre prähistorischen Konnotationen unsere Aufmerksamkeit auf die Elastizität der Zeit und die Allgegenwart menschlicher Kreativität. Andererseits werden wir an die kraftvolle Symbiose zwischen Kunst und Technologie erinnert und gewinnen dank der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien in der Skulptur einen überwältigend positiven Eindruck unserer Spezies.

Da digitale Technologien wie der 3D-Druck für die Bildhauerei von unschätzbarem Wert sind, ist Fletchers Rat an Künstler, die den 3D-Druck in ihre Arbeit einbeziehen möchten, einfach: Lasst das Verfahren die Ergebnisse bestimmen.

Möchten Sie mehr über großformatige 3D-Druckanwendungen in Ausstellungen erfahren?

Ob bildende Kunst, Ausstellung im Museum oder innovative Installation, die 3D-Drucker von BigRep sind für großformatige kreative Projekte unverzichtbar.

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GRENZENLOSE KREATIVITÄT FÜR
3D-GEDRUCKTE AUSSTELLUNGEN

  • Schaffung grenzenloser Kreativität durch das Bauvolumen von 1m3.
  • Einhaltung enger Fristen durch die Vermeidung manueller Arbeit.
  • Reduzierung von Materialverbrauch und Einsparung von Kosten bei Facharbeitern.

Über den Autor:

Patrick McCumiskey <a style="color: #0077b5" href="https://de.linkedin.com/in/patrick-mccumiskey-b41a2699" target="_blank" rel="noopener"><i class="fab fa-linkedin"></i></a>

Patrick McCumiskey

Autor

Patrick hat mehr als zehn Jahre Erfahrung im Verfassen von Texten über Design und Technologien. Nachdem er zum ersten Mal bei einem Projekt während seines Masterstudiums für Design mit dem 3D-Druck in Berührung gekommen war, interessierte er sich sehr für die Entwicklung des Verfahrens und seine Auswirkungen auf die Bereiche Design und Technik.

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